Im folgenden Post werde ich den letzten Eintrag zum Artusroman mit einem konkreten Beispiel vertiefen.
Ich habe mich für den Roman "Erec" von Hartmann von Aue entschieden. Er erschien um etwa 1180/90 und gilt als der erste enstandene Artusroman. Er ist eine mittelhochdeutsche Verserzählung. Der Roman ist eine Adaption des Französischen "Erec et Enide" von Chrétien de Troyes.
Ich habe mich für den Roman "Erec" von Hartmann von Aue entschieden. Er erschien um etwa 1180/90 und gilt als der erste enstandene Artusroman. Er ist eine mittelhochdeutsche Verserzählung. Der Roman ist eine Adaption des Französischen "Erec et Enide" von Chrétien de Troyes.
Inhalt
Erec, der Sohn des König Lac, ist ein junger Ritter am Hof des König Artus.
Eines Tages geht er mit der Königin auf die Weisshirschjagd. Dabei treffen sie auf den Ritter Ider, der die beiden beleidigt. Erec nimmt die Verfolgung auf. Dabei trifft er auf den Edelmann Coralus und seine Familie, die ihm erzählen, dass Ider bei dem bevorstehenden Sperberkampf teilnimmt. Er hat den Preis bereits zweimal in Folge gewonnen.
Erec beschliesst, ebenfalls am Turnier teilzunehmen und bittet Coralus ihm seine Tochter Enite zu geben. Falls er das Turnier gewinnt, will er sie heiraten.
Er gewinnt das Turnier und Enite wird seine Frau. Die Hochzeit wird am Artushof abgehalten.
Danach zieht er mit Enite nach Karnant an den Hof seines Vaters. Aus Liebe zu Enite, vernachlässigt er aber seine Pflichten als König.
Nach einiger Zeit erfährt er von ihr, dass er zum Gespött des Volkes wurde und verlässt den Hof um eine Âventiure zu machen. Enite verbietet er das Sprechen. Weil sie sich aber nicht daran hält und ihm so ein paar Mal das Leben rettet, behandelt er sie danach wie einen Knecht. Er besteht eine ganze Reihe Abenteuer bis er zum Artushof gelangt, wo er sich ausruhen kann. Danach beginnt die "zweite Runde" der Âventiure. Im letzten Kampf besiegt Erec den mächtigen Mabonagrin und kann dann nach Karnant zurückkehren. Dort leben Erec und Enite danach als vorbildliches Herrscherpaar.
Der Roman zeigt die typischen Merkmale des Artusroman auf. Der unerfahrene Ritter gewinnt einen Kampf, heiratet eine schöne Dame, bekommt die Herrschaft über ein Reich, Vernachlässigung der Pflichten. Bei Erec ist die Ursache der Vernachlässigung seine Liebe zu Enite. Sie ist auch bei der folgenden Âventiure dabei und hat eine zentrale Rolle im Roman. Während der Âventiure lernt Erec wie er sich zu verhalten hat und merkt wo das Mass von Liebe und Herschaft liegt. Er entwickelt sich vom unerfahrenen Ritter zu einem reifen und verantwortungsbewussten Herrscher.
Hör dir das Hörspiel an:
"Erst jetzt entspricht auch das Äussere ihrem edlem Wesen. So soll es sein auf dem Hof.."
Die Enite muss schön gekleidet sein um dem Niveau ihres Standes zu entsprechen.
Diese Dichtung zeigt, wie auch die Märchen, einen Aufstieg von einem niedrigeren zu einem höheren Stand. Aber in Wirklichkeit war das gar nicht möglich bzw. erlaubt.
"Was für eine Gästescharr, glingende Namen, gleisende Kleider, strahlende Gesichter. Da kommen Grafen und Fürsten.."
In den Dichtungen wird meist nur der Adel erwähnt. Anders als in den Märchen speielt der dritte Stand nie eine so grosse Rolle. Es werden immer nur der Prunk und der Reichtum in den Vordergrund gestellt. Dadurch haben auch die meisten Menschen das Gefühl, das Leben im Mittelalter sei schön und abwechslungsreich gewesen. Jeden Tag Feste, Hochzeiten, Essen und Trinken so viel man nur kann. Das Aussehen ist auf dem Hof sehr wichtig. Jeder stellt sich alles so bunt und edel vor, und die Mädchen träumen von wunderschönen Prinzessinenkleidern.
Erkenntnisse:
- Ich sehe die Literatur als eine Art Traditionsquelle. Durch die Verschönerung und Veredelung des Lebens zu dieser Zeit will der Nachzeit vielleicht etwas übermittelt werden. Ich kann aber nicht beurteilen ob die Menschen zu dieser Zeit an ihre Nachkommen gedacht haben als sie diese Dichtungen verfasst haben oder ob sie sich selbst einfach nur Einreden wollten, dass ihr Leben toll ist. -Man muss aber auch bedenken; die Literatur diente zur Unterhaltung.
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Erec
Eines Tages geht er mit der Königin auf die Weisshirschjagd. Dabei treffen sie auf den Ritter Ider, der die beiden beleidigt. Erec nimmt die Verfolgung auf. Dabei trifft er auf den Edelmann Coralus und seine Familie, die ihm erzählen, dass Ider bei dem bevorstehenden Sperberkampf teilnimmt. Er hat den Preis bereits zweimal in Folge gewonnen.
Erec beschliesst, ebenfalls am Turnier teilzunehmen und bittet Coralus ihm seine Tochter Enite zu geben. Falls er das Turnier gewinnt, will er sie heiraten.
Er gewinnt das Turnier und Enite wird seine Frau. Die Hochzeit wird am Artushof abgehalten.
Danach zieht er mit Enite nach Karnant an den Hof seines Vaters. Aus Liebe zu Enite, vernachlässigt er aber seine Pflichten als König.
Nach einiger Zeit erfährt er von ihr, dass er zum Gespött des Volkes wurde und verlässt den Hof um eine Âventiure zu machen. Enite verbietet er das Sprechen. Weil sie sich aber nicht daran hält und ihm so ein paar Mal das Leben rettet, behandelt er sie danach wie einen Knecht. Er besteht eine ganze Reihe Abenteuer bis er zum Artushof gelangt, wo er sich ausruhen kann. Danach beginnt die "zweite Runde" der Âventiure. Im letzten Kampf besiegt Erec den mächtigen Mabonagrin und kann dann nach Karnant zurückkehren. Dort leben Erec und Enite danach als vorbildliches Herrscherpaar.
Der Roman zeigt die typischen Merkmale des Artusroman auf. Der unerfahrene Ritter gewinnt einen Kampf, heiratet eine schöne Dame, bekommt die Herrschaft über ein Reich, Vernachlässigung der Pflichten. Bei Erec ist die Ursache der Vernachlässigung seine Liebe zu Enite. Sie ist auch bei der folgenden Âventiure dabei und hat eine zentrale Rolle im Roman. Während der Âventiure lernt Erec wie er sich zu verhalten hat und merkt wo das Mass von Liebe und Herschaft liegt. Er entwickelt sich vom unerfahrenen Ritter zu einem reifen und verantwortungsbewussten Herrscher.
Hör dir das Hörspiel an:
Die Enite muss schön gekleidet sein um dem Niveau ihres Standes zu entsprechen.
Diese Dichtung zeigt, wie auch die Märchen, einen Aufstieg von einem niedrigeren zu einem höheren Stand. Aber in Wirklichkeit war das gar nicht möglich bzw. erlaubt.
"Was für eine Gästescharr, glingende Namen, gleisende Kleider, strahlende Gesichter. Da kommen Grafen und Fürsten.."
In den Dichtungen wird meist nur der Adel erwähnt. Anders als in den Märchen speielt der dritte Stand nie eine so grosse Rolle. Es werden immer nur der Prunk und der Reichtum in den Vordergrund gestellt. Dadurch haben auch die meisten Menschen das Gefühl, das Leben im Mittelalter sei schön und abwechslungsreich gewesen. Jeden Tag Feste, Hochzeiten, Essen und Trinken so viel man nur kann. Das Aussehen ist auf dem Hof sehr wichtig. Jeder stellt sich alles so bunt und edel vor, und die Mädchen träumen von wunderschönen Prinzessinenkleidern.
Leseprobe
dô huop sich dâ ein hôchzît
daz man ir vollen lop gît.
Dâ enerschein dehein armuot.
dâ was sô manec ritter guot
daz ich iu ze einer mâze
wil sagen von ir vrâze
wan sî ahten mêre
ûf ander êre
danne daz sî f rœzen vil.
dâ von ich iu kürzen wil
ze sagenne von der
wirtschaft
dâ was alles des diu kraft
des liute und ros solden leben
des wart in âne mâze
gegeben
wan daz man des nœme
als es manneglîch zaeme
buhurt tanzen huop sich hie
sô der imbîz ergie
unde werte unz an die naht
sô wart dâ trûren bedaht
|
Ein Fest begann,
Das in jeder Weise rühmenswert ist.
Armut war dort nirgends zu erblicken.
Es gab so viele vortreffliche Ritter dort,
Dass ich euch nicht etwa
Berichten kann, sie hätten gefressen,
Denn sie achteten mehr
Auf ehrenvolles Betragen
Als darauf viel zu fressen.
Deshalb will ich nur kurz
Von der Bewirtung sprechen.
Es gab alles reichlich,
Wovon Menschen und Pferde leben,
Das bot man ohne Mass.
Allerdings nahm man nur soviel davon,
Wie es des Ritters Höflichkeit erlaubt.
Turnieren und Tanzen hob an
Als das Essen vorbei war
Und währte bis zur Nacht.
Trauer verschwand da.
|
Erkenntnisse:
- Ich sehe die Literatur als eine Art Traditionsquelle. Durch die Verschönerung und Veredelung des Lebens zu dieser Zeit will der Nachzeit vielleicht etwas übermittelt werden. Ich kann aber nicht beurteilen ob die Menschen zu dieser Zeit an ihre Nachkommen gedacht haben als sie diese Dichtungen verfasst haben oder ob sie sich selbst einfach nur Einreden wollten, dass ihr Leben toll ist. -Man muss aber auch bedenken; die Literatur diente zur Unterhaltung.
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Erec
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