Freitag, 16. Januar 2015

Das Leben auf dem königlichen Hof

In diesem Post möchte ich etwas über das Leben auf dem königlichen Hof erzählen. Welche Aspekte werden in der Literatur genutzt und wieso. Es geht mir vor allem um den Artusroman und deshalb möchte ich diesen später auch mit einem konkreten Beispiel vorstellen. Seid gespannt!


Der Königshof hatte im späteren Mittelalter eine sehr grosse Bedeutung und war mit seinen vielen Funktionen im Zentrum. Der Monarch steht mit seiner Familie an der Spitze und regiert als höchste Macht über seine Untertanen. Im frühen Mittelalter war es noch so, dass es den königlichen Hof als Einheit nicht gab, weil noch keine Richtigen Städte erbaut waren.
Die Stände spielten für den Hof eine grosse Rolle, schliesslich gab es den Hof nur, weil es den Adel gab und dieser ist Bestandteil der Ständeordnung. Man muss aber bedenken, dass es nicht allen im 2. Stand viel besser ging, als den einfachen Bürgern. Denn auch innerhalb des Adels gibt es eine Hierarchie; der niedere und der hohe Adel. Diese Aufteilung hat sich aber erst mit der Zeit entwickelt.
Zum niederen Adel zählten Ritter und Ministerialen, die zuvor nur Verwalter adeliger Güter waren. Der hohen Adel bestand aus Herzögen, Grafen und Fürsten mit ihren Familien. Dieser hatte eine grössere Machtfülle, denn er konnte in gewissen Angelegenheiten Entscheidungen treffen und hatte einen grösseren Einfluss.
Diese Entscheidungsmacht und Einflüsse konnten sie sich sichern indem sie auf den Königshof zogen. Denn so waren sie an Festen und anderen Veranstaltungen des Monarchen beteiligt.
Man darf also den Adel nicht als ganzes mit dem Hof verbinden, denn es war vor allem der hohe Adel der einbezogen wurde. Der dritte Stand war dazu da, Arbeiten und Aufgaben zu verrichten. Sie sollten wie gewohnt dafür sorgen, dass es den höheren Ständen und besonders dem Monarchen gut geht.
Der königliche Hof war der Ort, wo die Feste stattfanden. Der Monarch wollte, dass es dem Adel und seiner Familie gut geht. So hatte er alle unter Kontrolle.
Seine Aufgaben waren:
- Dafür zu sorgen, dass es seinen Untertanen gut geht
- Den Frieden zu sichern
- Entscheidungen zu treffen (Bestrafung, Kriege, Finanzen etc.)
Zusammengefasst war er eigentlich die Legislative, die Exekutive und die Judikative in einer Person.
Das höfische Leben entwickelte sich zu einer Art Kultur in der die Literatur eine sehr grosse Rolle spielte. Die Literatur im hohen Mittelalter war geprägt vom Rittertum. Der Ritter war ein einfacher Bürger gewesen, der im Dienst für den Monarchen in den Adel aufstieg. Artusromane basieren auf die Aufgaben und Ideale der Ritter und beschreiben ihr Leben.

Wichtige Autoren und Werke

- Hartmann von Aue, Erec (1180/85)
- Wolfram von Eschenbach, Parzival (um 1200/1210)
- Gottfried von Straßburg, Tristan und Isolde (um 1210)
- Daneben stellt das Nibelungenlied (um 1200) eine Sonderform dar, da es germanische Heldensagen im ritterlich-höfischen Gewand präsentiert.

Eine andere Form der Literatur war der Minnesang. Dieser konzentrierte sich aber viel mehr auf die Beziehung zwischen Mann und Frau. Dazu später mehr...

Durch die Literatur wird uns aber die Suche nach Hinweisen auf das wirkliche Leben im Mittelalter erschwert. Oft wird nämlich die Wahrheit verdreht oder einfach verschönert. Und da das ganze nur mündlich stattgefunden hat, können wir auch nicht davon ausgehen, dass die verschriftlichten Funde heutzutage noch dem Original bzw. der Wahrheit entsprechen.
So haben viele Menschen das Gefühl, das es im Mittelalter nur Ritter, Fürsten, Könige etc. gab und vergessen dabei die niedrigeren Schichten. Es wird oft mit dem schönen Leben assoziiert, das uns heute noch in Büchern und Filmen vorgelegt wird. Aber eigentlich war das Leben im Mittelalte geprägt von; Seuchen, der Pest, Angst vom Tod, Unterdrückung, Mangel an Hygiene, Kriegen, Hungersnot etc.


Der Artusroman

Im Artusroman geht es hauptsächlich um den Helden, der auf die Âventiure geht. Er ist ein unerfahrener Ritter, der am Anfang in einem Kampf gwinnt. Dadurch ermöglicht er sich die Heirat mit einer schönen Dame und die Herrschaft über ein Reich.
Er vernachlässigt aber seine Pflichten und muss deshalb auf die Âventiure gehen. Die Âventiure ist eine Art Abenteuer/Herausforderung, in der der Held viele Hindernisse und Gefahren überstehen muss um schlussendlich wieder Herrscher sein zu können.
Der Artushof ist der Ausgangspunkt des Ritters und ebenso das verlockende Ziel. Er ist eine Verwirklichung gesellschaftlicher Utopien (Wunschträume).
König Artus lebt als ruhender Herrscher auf dem Artushof und ist dem Ritter ein Leitbild. Er wurde ca. 820 erstmals in der "Historia Britonum" erwähnt. Seine Wurzeln hat er in den kältisch- christlichen Räumen. König Artus geht als Friedensbringer in die Geschichte ein. Ausserdem kommt die Frage auf, ob er wohl ein heiliger war.
Er lebt zwischen den Traditionen und dem Neuen. Man kennt König Artus auch aus "Parzival".


Prazival ist eine höfische Dichtung Wolfram von Eschenbachs, in der die Entwicklung des Ritters zum Gralskönig erzählt wird.
Der heilige Gral ist ein Edelstein (oft auch als Kelch dargestellt), der in der Gralsburg bewahrt wird. Seine Hüter sind: der Gralskönig, die Templeise (Gralsritter) und die Bewohner der Gralsburg ("kuische"). Der Stein wird nur von der Gralskönigin getragen. Die Ritter werden in Artusromanen gleichgestellt in der Tafelrunde dargestellt.
Wer den Gral besitzt, hat eine grosse Macht. Nun ist er aber für Ungetaufte unsichtbar (Verbindung zur Kirche - Nutzen der Literatur) und nur die Unwissenden können ihn sehen. Wer ihn besitzt kann speisen und trinken in Hülle und Fülle, wird für eine Woche unsterblich und der Anblick des Steins verleiht ihm jugendliche Frische. Der Gral hat eine lebenserhaltende Kraft und lässt den Phoenix wiederbeleben.

Meine Erkenntnisse:

- Die Literatur diente den Menschen im Mittelalter als Flucht vor ihrem Alltag. Sie erzählen von einem Leben in dem z.B. die Hoffeste omnipresent sind und das Mittelalter gar nicht so dunkel wirkt.


Quellen:
http://www.leben-im-mittelalter.net/gesellschaft-im-mittelalter/die-staendeordnung/der-adel.html
http://www.pohlw.de/literatur/epochen/ma.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Hofstaat

2 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Liebe Bojana
    Dein Post ist informativ und interessant gestaltet. Du schreibst sehr gut und dein Aufbau ist logisch aufgebaut. Deine Einführung ist gut verständlich und ermöglicht dem Leser einen Einblick in das "wahre" höfische Leben. Ich würde es hilfreich finden, wenn du einen kleinen Ausschnitt, in dem beschrieben wird wie das höfische Leben in der Literatur war, integrierst. Du hast zwar unten geschrieben, dass es oft verschönert wird und die Wahrheit verdreht, aber mit einem Beispiel wäre es anschaulicher.
    Ich freue mich auf deinen nächsten Post!

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